Stockhaar FCI Standard
Standard FCI-Nr. 347
Berger Blanc Suisse
(Weißer Schweizer Schäferhund)
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS:
4. 7. 2011.
ÜBERSETZUNG: Gesellschaft Weisse Schäferhunde Schweiz, Uwe H.Fischer und Dr. J.-M. Paschoud, ergänzt und überarbeitet Christina Bailey / Offizielle Originalsprache: (FR).
URSPRUNG: Schweiz
VERWENDUNG: Familien- und Begleithund.
KLASSIFIKATION F.C.I.
Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde).
Sektion 1 Schäferhunde ohne Arbeitsprüfung.
Allgemeines Erscheinungsbild
Kräftiger,
gut bemuskelter, mittelgrosser, stehohriger, stockhaariger oder
langstockhaariger weisser Schäferhund von gestrecktem Format,
mittelschwerem Knochenbau und eleganten, harmonischen Körperumrissen.
Wichtige Proportionen
Mäßig
langes Rechteckformat. Verhältnis Rumpflänge (von der Bugspitze zum
Sitzbeinhöcker gemessen) zu Widerristhöhe = 12 : 10. Die Distanz vom
Stop bis zum Nasenschwamm ist geringfügig grösser als die vom Stop bis
zum Hinterhaupthöcker.
Verhalten / Charakter (Wesen)
Lebhaftes
und ausgeglichenes Temperament, bewegungsfreudig, aufmerksam mit guter
Führigkeit. Von überwiegend freundlicher, aber unaufdringlicher
Kontaktbereitschaft. Hohe soziale Kompetenz und Bindungsbereitschaft.
Niemals ängstlich oder inadäquat aggressiv. Ein freudiger und gelehriger
Arbeits- und Sporthund mit Potenzial für vielseitige Ausbildungen. Hohe
soziale Kompetenz und Anpassungsfähigkeit lassen eine ausgezeichnete
Integration in das soziale Umfeld zu.
Detailbeschreibung
OBERKOPF:
Kräftig,
trocken und fein modelliert, zum Körper passend. Von oben und von der
Seite gesehen keilförmig. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und
Fang sind parallel.
Schädel: Nur wenig gewölbt, angedeutete Mittelfurche.
Stop: Geringfügig ausgeprägt, aber deutlich erkennbar.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Mittelgross; schwarzes Pigment erwünscht, Wechselnase und aufgehellter Nasenschwamm zulässig.
Fang:
Kräftig und im Verhältnis zum Schädel mässig lang; Nasenrücken und
untere Fanglinie gerade, zur Nase hin leicht zusammenlaufend.
Lefzen: Trocken, gut anliegend, möglichst vollständig schwarz.
Kiefer/Zähne: Kräftiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die Zähne senkrecht im Kiefer stehen sollen.
Augen:
Mittelgross, mandelförmig, leicht schräg eingesetzt; Farbe braun bis
dunkelbraun; Lider gut anliegend; schwarze Lidränder erwünscht.
Ohren:
Hoch angesetzte, gut aufrecht getragene, parallel nach vorn gerichtete
grosse Stehohren in Form eines länglichen, oben leicht abgerundeten
Dreiecks.
HALS: Mittellang, gut bemuskelt und harmonisch auf den Körper aufgesetzt; keine Wammenbildung; die elegant geschwungene Nackenlinie verläuft ohne Unterbrechung vom mässig hoch getragenen Kopf bis zum Widerrist.
KÖRPER:
Obere Profillinie : Kräftig, muskulös, mittellang.
Widerrist: Betont.
Rücken: Horizontal, fest.
Lenden: Stark bemuskelt.
Kruppe: Lang und von mittlerer Breite, zum Rutenansatz sanft abfallend.
Brust:
Nicht zu breit, tief, (ca. halbe Widerristhöhe), bis zu den Ellenbogen
reichend; ovaler, weit nach hinten reichender Brustkorb, deutliche
Vorbrust.
Untere Profillinie und Bauch: Straffe, schlanke Flankenpartie; Bauchlinie leicht aufgezogen.
Langstockhaar FCI Standard
RUTE: Rundum buschig behaarte Säbelrute, die sich zur Spitze hin verjüngt; eher tief angesetzt, mindestens bis zum Sprunggelenk reichend; in Ruhe hängend oder im unteren Drittel leicht aufgebogen; in der Bewegung höher, aber nie über der Rückenlinie getragen.
GLIEDMASSEN:
VORDERHAND:
Allgemeines:
Kräftig, sehnig, mittelschwer. Von vorne gesehen gerade; nur mässig
breiter Stand; von der Seite gesehen gut gewinkelt.
Schultern: Langes und gut schräg gestelltes Schulterblatt; gute Winkelung; ganze Schulterpartie stark bemuskelt.
Oberarm: Von genügender Länge, stark bemuskelt.
Ellenbogen: Gut anliegend.
Unterarm: Lang, gerade, sehnig.
Vordermittelfuss: Fest und nur wenig schräg gestellt.
Vorderpfoten:
Oval; Zehen dicht aneinanderliegend und gut gewölbt; geste,
widerstandsfähige, schwarze Ballen; dunkle Krallen erwünscht.
HINTERHAND:
Allgemeines:
Kräftig, sehnig, mittelschwer. Von hinten gesehen gerade und parallel,
nicht zu breit stehend; von der Seite gesehen gut gewinkelt.
Oberschenkel: Mittellang, mit starker Bemuskelung.
Knie: Ausreichend gewinkelt.
Unterschenkel: Mittellang, schräg, mit festen Knochen und gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Kräftig, gut gewinkelt.
Hintermittelfuss: Mittellang, gerade, sehnig.
Hinterpfoten:
Oval, etwas länger als Vorderpfoten; Zehen dicht aneinanderliegend und
gut gewölbt; feste, widerstandsfähige, schwarze Ballen; dunkle Krallen
erwünscht.
GANGWERK: Rhythmischer Bewegungsablauf, gleichmässig zügig und ausdauernd; weit ausgreifender Vortritt und kraftvoller Schub; im Trab raumgreifend und leichtfüssig.
HAUT: Ohne Falten, dunkel pigmentiert.
HAARKLEID:
Haar:
Mittellanges
Haar: Dicht, gut anliegendes Stockhaar; reichliche Unterwolle überdeckt
von kräftigen, geraden Grannen; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite
der Läufe sind kürzer behaart; am Nacken und an der Rückseite der Läufe
etwas länger. Leicht gewelltes, hartes Haar zulässig.
Langes Haar:
Dicht, gut anliegendes Stockhaar, reichliche Unterwolle überdeckt von
kräftigen, geraden Grannen; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der
Läufe sind kürzer behaart; am Hals formt das lange Haar eine deutliche
Mähne, an der Rückseite der Läufe einen längeren Behang und das Haar an
der Rute ist buschig. Leicht gewelltes, hartes Haar zulässig.
Farbe: Weiss.
GRÖSSE UND GEWICHT:
Widerristhöhe:
Rüden 58 – 66 cm
Hündinnen 53 – 61 cm
Gewicht:
Rüden ca. 30 – 40 kg
Hündinnen ca. 25 – 35 kg.
Typvolle Hunde dürfen wegen leichter Unter- oder Übergrösse nicht ausgeschlossen werden.
FEHLER: :
Jede
Abweichung von den vorgenannten Punkten ist als Fehler anzusehen,
dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen
sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des
Hundes zu beachten ist, und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische
Arbeit zu erbringen.
Schwache Wildfärbung (schwache gelbliche oder lohfarbene Schattierung) an Ohrenspitzen; Rücken und Oberseite der Rute.
Fleckige Pigmentverluste an Nasenschwamm, Lefzen und/oder Lidrändern.
Afterkrallen. Ausser in Ländern, in welchen die Entfernung der Afterkrallen gesetzlich verboten ist.
SCHWERE FEHLER:
Plumpe Erscheinung, zu kurzes Gebäude (quadratisches Format) .
Mangelndes Geschlechtsgepräge.
Fehlen von mehr als zwei PM1. Die M3 werden nicht berücksichtigt.
Hängeohren, Kippohren, Knickohren.
Stark abfallende Rückenlinie.
Ringelrute, Knickrute, Hakenrute, Rute über dem Rücken getragen
Weiches, seidiges Deckhaar; wollig, lockig, nicht am Körper anliegend; ausgesprochenes Langhaar ohne Unterwolle.
Deutliche Wildfärbung (deutliche, gelbliche oder lohfarbene Verfärbung) an Ohrspitzen, Rücken und Oberseite der Rute.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
Aggressive oder übermässig ängstliche Hunde.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen müssen disqualifiziert werden.
Ängstlichkeit, hochgradige Schreckhaftigkeit, Angstaggressivität, inadäquate Aggression, lethargisches Verhalten.
Ein Auge oder beide Augen blau, hervortretendes Auge.
Entropium, Ektropium.
Vor- und Rückbiss, Kreuzbiss.
Völliger Pigmentverlust an Nasenschwamm, Lefzen und/oder Lidrändern.
Völliger Pigmentverlust an Haut und Ballen.
Albinismus.
N.B.:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen,
die sich vollständig im Hodensack befinden. Zur Zucht sollen
ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde
verwendet werden.
Quelle: www.fci.be